Energiewende in Deutschland bis dato mit Nachholbedarf: Vorübergehend hat Deutschland die höchsten Strompreise in Europa.
– Deutschland ist mit 416,20 EUR pro MWh das europäische Land mit den höchsten Strompreisen (Stand: 2te Hälfte 2023).
– Auch Belgien und Irland gehören zu den drei europäischen Ländern, die am meisten für Strom bezahlen.
– Ungarn hat mit 110,90 EUR pro MWh die niedrigsten Strompreise in Europa.
Eine neue Studie hat die europäischen Länder mit den höchsten Strompreisen ermittelt, wobei Deutschland an der Spitze der Liste steht.
Die von den Bankenexperten von Finansvalp durchgeführte Studie analysierte Eurostat-Daten zu den Strompreisen in der zweiten Hälfte des Jahres 2023, um die europäischen Länder zu ermitteln, die am meisten für Strom bezahlen.
Den Ergebnissen zufolge hat Deutschland mit 416,20 EUR pro MWh die höchsten Strompreise in Europa und liegt damit 69% über dem europäischen Durchschnitt von 245,78 EUR pro MWh.
Am anderen Ende der Skala steht Ungarn, das mit 110,90 EUR pro MWh am wenigsten für Strom bezahlt, was 55% unter dem europäischen Durchschnitt liegt.
An dritter Stelle steht Norwegen, wo der Strom mit 121,10 EUR pro MWh 51% weniger als im europäischen Durchschnitt kostet.
Olle Pettersson, CEO von Finansvalp, kommentiert die Ergebnisse: Es sei interessant zu sehen, welche Länder mit den höchsten und niedrigsten Strompreisen in Europa zu tun haben.
In Ungarn und Bulgarien sind die Strompreise seien jeher relativ niedrig, da die von der Regierung eingeführten Preiskontrollmaßnahmen dazu beitragen, die Kosten erschwinglich zu halten. Die niedrigeren Kosten würden jedoch auch dadurch beeinflusst, dass diese Länder auf Kohle und Kernkraft setzen, die vermeintlich billiger sind als erneuerbare Energiequellen.
Im Vergleich dazu sind Deutschland und Belgien bei der Stromerzeugung stark auf Erdgas angewiesen.
Die Verringerung ihrer Atom- und Kohlekapazitäten in Verbindung mit der allgemeinen europäischen Energiekrise habe dazu geführt, dass die Einwohner dieser Länder mit besonders hohen Kosten zu kämpfen haben.
Methodik
Die Daten stammen von Eurostat, das länderspezifische Daten zu den Strompreisen (Euro pro MWh, inkl. Steuern) für die zweite Hälfte des Jahres 2023 zur Verfügung stellte. Die Schweiz wurde aus der Studie herausgenommen, da hier keine Daten vorlagen.
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