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Das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen Griechenland und seinen Euro-Partnern dürfte erneut auf eine harte Probe gestellt werden. So seien die Gespräche zwischen der Regierung in Athen und den internationalen Geldgebern (vormals Troika) über die weitere Zusammenarbeit offenbar aufgrund fehlender Kooperationsbereitschaft erneut gescheitert. Medienberichten zufolge habe die griechische Regierung die „Institutionen“ rausgeworfen. Unterdessen hieß es aus Brüssel, dass die Gespräche vorübergehend auf Eis gelegt worden seien. Pikant: Athen habe kürzlich ohne Rücksprache neue Staatsausgaben beschlossen, die gegen laufende Vereinbarungen verstoßen. Damit sei die Chance, die Auflagen des laufenden Hilfsprogramms bis Ende April zu erfüllen, nur noch gering, hieß es weiter. Auf dem heute beginnenden EU-Gipfel soll nun abermals ein Ausweg aus der Griechenland-Krise gesucht werden. Dazu ist ein Krisentreffen in kleiner Runde am Abend geplant, an dem u.a. Kanzlerin Angela Merkel und Griechenlands Premier Alexis Tsipras teilnehmen werden.
Ausgewählte Daten des Tages
Zeit Land Indikator Periode Schätzung Letzter
10:00 EC Economic Bulletin EZB
13:30 US Initial Jobless Claims (in Tsd.) 11. KW 293 289
13:30 US Continuing Claims (in Tsd.) 10. KW 2.400 2.418
13:30 US Leistungsbilanz (in Mrd. USD) Dez. -104,1 -100,3
15:00 US Index der Frühindikatoren (M/M, in %) Feb. 0,2 0,2
15:00 US Philadelphia Fed Index Mrz. 7 5,2
FR 2018/20/22 Bonds, 2018/19/24 Linker
IR 6 M Schätze
US Aufstockung der 10 J TIPS um 13 Mrd. USD
US Fed-Redner: Tarullo
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research
Themen des Tages
• Fed ist nicht mehr „patient“ und gelingt zugleich Beruhigung der Märkte
• Quo vadis, Griechenland?
Marktkommentar
Das Warten auf die Fed-Entscheidung hatte gestern endlich ein Ende: Und siehe da, das Wort „patient“ wurde gestrichen. Trotzdem war die Freude an den Kapitalmärkten über die Erklärung groß. Die Notenbankvertreter lieferten schließlich eine ganze Reihe beruhigender Informationen mit: 1.) Es erfolgt keine Zinserhöhung im April. 2.) Die Prognosen für das Wachstum für das laufende und die beiden kommenden Jahre sowie die Inflationsentwicklung für 2015 und 2016 wurden gesenkt, bei einer sich noch stärker reduzierenden Arbeitslosenquote als bisher. 3.) Der Leitzinsanhebungspfad wurde jeweils um 50 Bp reduziert. Außerdem stimmten alle stimmberechtigten Mitglieder des FOMC der Abschlusserklärung zu.
Damit wird deutlich, dass die Leitzinsanhebungen auf Basis der aktuellen Informationen weniger stark ausfallen werden, als es bislang gedacht wurde. Damit ist eine potenzielle und immer noch wahrscheinliche Anhebung im Juni 2015 aber noch längst nicht vom Tisch, wenn die weiteren Daten es hergeben. Daran hat sich nichts geändert. Nichtsdestotrotz dürfte den Marktakteuren bei aller Freude schnell klar werden, dass die Leitzinsen in den USA nun bald steigen werden.
Daneben wird vor allem Griechenland im Fokus stehen. Nach Medienberichten sollen die Gespräche zwischen der griechischen Administration und der Troika gescheitert sein. Außerdem wurden zusätzliche Ausgaben ohne weitere Rücksprache beschlossen. Das für heute Abend/Nacht anberaumte Gespräch im kleinen Kreis am Rande des EU-Gipfels wird kaum etwas bringen, denn der griechische Ministerpräsident dürfte aufgrund des Handels seiner Administration wenig Glaubwürdigkeit bei seinen Verhandlungspartnern genießen.
Neues Geld darf und wird es erst geben, wenn die zugesagten Reformen umgesetzt sind und wirken. Wenn Griechenland das Geld vorher ausgehen sollte, ist das allein von dem Land zu verantworten. Zudem ist es nach wie vor erstaunlich, dass das Land in Sachen „Eintreiben von Steuern“ und „Schwarzgeld“ zurückhaltend erscheint. Das wären doch „eigentlich“ leicht umzusetzende Maßnahmen, die zügig für eine Verbesserung der Finanzsituation sorgen könnten.
Abgesehen vom Bulletin der EZB gibt es aus Europa datentechnisch nichts Neues. In den USA ist insbesondere der Philly Fed Indikator von Interesse, weil er für den Monat März ist. Hier sollte sich eigentlich eine deutlich Stimmungsverbesserung zeigen.
Der Bund Future dürfte positiv in den Handelstag starten. Die Emissionen aus Frankreich sowie das Geldmarktpapier aus Irland werden sich problemlos platzieren lassen. Die Entwicklung der Spreads der Peripherieländer muss weiter genau beobachtet werden, denn die jüngsten Entwicklungen könnten über Gewinnmitnahmen hinaus vielleicht doch eine Reaktion auf den immer wahrscheinlicher werdenden Grexit sein. Notieren sollte der Bund Future im Tagesverlauf zwischen 158,30 und 159,50. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,87 und 2,05% liegen.
Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben