Ford Deutschland: Wie tief kann man sinken? – ja, wie tief, Gewerkschaften?

Ladenhüter Ford Mustang EU-Version

Die amerikanische Ford Motor Company hat ihre Patronatserklärung für Ford Deutschland kassiert. Jetzt heult die IG Metall.

Zum Hintergrund: Die amerikanische Muttergesellschaft Ford Motor Company stand seit 2006 gerade für alles, was die deutsche Ford-Tochter hierzulande so fabriziert. Falls es Verluste waren, stand sie auch dafür gerade. Das ist Gegenstand der sogenannten Patronatserklärung.

Die war bisher weder zeitlich noch in der Höhe limitiert, also quasi Vollkasko für Ford Deutschland. Der Deutschland-Chef moniert, man würde seit zehn Jahren nicht mehr profitabel wirtschaften. Dadurch hätten sich Schulden von inzwischen fast 6 Mrd. EUR aufgetürmt.

Natürlich bringt das die Gewerkschaft IG Metall auf den Plan. Die Verunsicherung sei groß. Die IGM fragt doch tatsächlich in einem Brief: ‚Wie tief kann man sinken?‘

Gegenfrage: Wie blind kann man sein?

Ein Modell aus besseren Zeiten: Ford Granada

Ein Modell aus besseren Zeiten: Ford Granada

Wir reden über dieselbe IG Metall, die im vorletzten Jahr noch die 4-Tage-Woche für alle forderte. Natürlich bei vollem Lohnausgleich.

Jetzt heult sie.

In Köln, dem Ford-Standort mit mehr als 100jähriger Geschichte, geht es nun knapp 3.000 Jobs an den Kragen. In Europa seien 4.000 von 28.000 Arbeitsstellen betroffen. Offenbar macht Deutschland also etwas besonders falsch, falscher als im restlichen Europa.

Man kann durchaus eine Mitwirkung der Gewerkschaften erkennen, nicht nur bei der IGM. Auch Verdi streikt ja gerade. Für schon wieder erheblich mehr Lohn, mitten in einer Rezession. Klar bekommen sie ihre Lohnerhöhungen immer wieder durch. Um dann festzustellen, dass ein halbes Jahr später Jobs wegfallen müssen. Dann heulen sie.

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