Gebotsschilder in der Industrie: Anwendungsbeispiele und Empfehlungen

In der Industrie sind Gebotsschilder wichtig, wenn es um Sicherheit und Organisation geht. Sie geben klare Handlungsanweisungen und verhindern so Unfälle. Von Robert Steininger*

Auch die Gewährleistung eines reibungslosen Arbeitsablaufes wird dank Gebotsschildern verbessert. Fabriken, Baustellen und Lagerhallen sind oft gespickt mit zahlreichen Schildern. Aber warum sind sie so wichtig, welche Normen gelten und wie werden sie am besten eingesetzt? Wir werfen einen Blick auf die Grundlagen, den Nutzen und die Anwendungsbeispiele.

Was ist überhaupt ein Gebotsschild?

Das Gebotsschild ist ein Sicherheitszeichen, das eine verpflichtende Handlung anzeigt. Solche Schilder kennen selbst Laien leicht. Meist haben sie einen blauen Hintergrund mit einem weißen Symbol oder Text. Anders als Verbotsschilder, die klare Einschränkungen kommunizieren, fordert das Gebotsschild zu einer Handlung auf. Das kann das Tragen von Schutzkleidung, aber auch das Befolgen einer Hygienevorschrift sein. Typische Beispiele für Gebotsschilder sind:

– Handschuhe benutzen
– Schutzhelm tragen
– Hände waschen

Die Anweisungen sind nicht nur Empfehlungen, sondern oft auch rechtlich vorgeschrieben. Sie dienen dazu, die Sicherheitsstandards am Arbeitsplatz zu erhalten.

Wo kommen Gebotsschilder zum Einsatz?

Überall dort, wo das Thema Arbeitsschutz eine Rolle spielt, kommen Gebotsschilder zum Einsatz. Viele Branchen und Arbeitsumgebungen nutzen sie, um die Regeln nonverbal zu kommunizieren. Hier eine kleine Auswahl an Einsatzorten, die typisch sind:

Fabriken: Produktionslinien oder Maschinenräume setzen die Einhaltung spezifischer Schutzmaßnahmen voraus, die durch Gebotsschilder kommuniziert werden.

Baustellen: Hier sorgen die Schilder für Sicherheit, indem sie z.B. das Tragen von Helmen, Westen und sonstiger Schutzbekleidung vorschreiben.

Lagerhallen: Schilder wie ‘Gabelstaplerbetrieb – Schutzkleidung tragen’, helfen, potenzielle Gefahren zu reduzieren.

Labore: In biologischen und chemischen Laboren weisen Gebotsschilder auf Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Schutzbrillen hin.

Krankenhäuser: Hygienegebote wie das Desinfizieren der Hände sorgen für Schutz von Patienten und Personal.

Einfach gesagt heißt es, dass Gebotsschilder überall da sinnvoll sind, wo klare Anweisungen Gesundheit und Leben schützen.

Praktischer Nutzen von Gebotsschildern – fünf Beispiele für Fabriken, Baustellen und Lagerhallen

Maschinenbedienung in Fabriken: Gebotsschilder wie: „Maschinen nur mit Gehörschütz bedienen“ verhindern Gehörschäden durch Lärmbelastung.

Baustellensicherheit: ‘Helmpflicht’ ist ein typisches Beispiel, welche Gebotsschilder auf dem Bau genutzt werden.

Gebotsschilder kennt jeder

Gefahrstoffe im Lager: „Atemschutz tragen“ weißt beim Umgang mit Chemikalien auf Sorgfalt hin.

Transportsicherung: ‘Sicherheitsweste tragen’ in Bereichen mit Staplerverkehr sorgt für Sicherheit.

Hygiene: „Hände waschen vor Arbeitsbeginn“ sollte selbstverständlich sein, ist es aber leider oft nicht.

Welches Material ist bei Gebotsschildern wichtig?

Um die Langlebigkeit des Gebotsschilds sicherzustellen, braucht es das richtige Material. Je nach Einsatzort und Umgebung muss das Schild bestimmte Eigenschaften aufweisen. Produkte aus Kunststoff sind leicht, kostengünstig und eignen sich für trockene Innenbereiche.

Für außen oder in schwierigen Umgebungen ist Aluminium gut geeignet. Es ist resistent gegen Korrosion und chemische Einflüsse, was die Langlebigkeit erhöht.

Bei temporären Einsätzen haben sich Gebotsschilder mit Magnet bewährt. Sie lassen sich simpel anbringen und dann wieder entfernen.

Wie nutzen Gebotsschilder zur Unfallverhütung?

Eigentlich sollte spätestens im Zeitalter der KI eine ordnungsgemäße und verständliche Schulung aller Mitarbeiter in jeder Sprache möglich sein. Dennoch reicht das als Maßnahme für den Arbeitsschutz nicht aus. Gebotsschilder spielen eine wichtige Rolle, weil sie klare Handlungsanweisungen geben und damit Unfälle aktiv verhindern.

Die wichtigste Aufgabe der Schilder ist es, Menschen auf drohende Gefahren hinzuweisen und ihnen gleich eine Handlungsmaßnahme zum Schutz an die Hand zu geben.

Nehmen wir die Baustelle als Beispiel. Ein Gebotsschild sagt, dass hier ein Helm getragen werden muss. Es deutet auf das Risiko herabfallender Gegenstände hin und animiert den Betrachter, seinen Helm aufzuziehen. Neben dran gibt es ein Schild, das dass Tragen von Gehörschutz vorschreibt. Dieses Schild dient in lauten Umgebungen dazu, Maschinenlärm bzw. entsprechende Folgen durch Lärm zu vermeiden.

Großer Vorteil bei Gebotsschildern ist die internationale Verständlichkeit. Symbole und Piktogramme sind so eindeutig, dass sie auch von Menschen verstanden werden, die eine andere Landessprache sprechen. Das erhöht in multinationalen Teams die klare Sicherheit für alle.

Hinzu kommt, dass die Schilder ständig an die Bedeutung von Arbeitsschutz erinnern. Es passiert immer mal wieder, dass Mitarbeiter im Laufe der Jahre nachlässig werden. Wenn es über Jahre keinen Unfall gab ist die Versuchung groß, einfach mal ohne Arbeitsschuhe in der Montagehalle zu stehen. Die permanente Präsenz der Schilder erlaubt dieses Vorgehen nicht und erinnert daran, dass Vorschriften zum Einhalten gemacht wurden.

Gebotsschilder kennt jeder

Was ist ISO 7010?

Bei der Gestaltung von Sicherheitszeichen spielt die Norm ISO 7010 eine Rolle. Ziel ist es, global einheitliche Symbole zu schaffen, die unabhängig von Kultur und Sprache gut verständlich sind. Zu den Merkmalen der Norm gehört:

– eindeutige Gestaltung mit intuitiver Symbolik. Ein blauer Kreis mit weißem Symbol ist Standard zur Erkennung.

– Konsistenz mit einheitlichen Symbolen helfen, dass Arbeitnehmer in allen Ländern und Branchen ein übergreifendes Regelverständnis mitbringen.

– Unternehmen die ISO 7010 einhalten, erfüllen damit wichtige rechtliche Anforderungen an den Arbeitsschutz.

Schilder wie „Schutzbrille tragen“, „Hörschutz benutzen“ oder „Handschuhe tragen“ sind ISO 7010 zertifiziert und gehören zu den Standards unter den Sicherheitszeichen, je nach Setting. Wer darauf achtet erleichtert sich den Umgang im Betrieb und setzt gleichzeitig auf Sicherheit.

*) Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online- und Investment-Strategien, Glücksspielthemen, Krypto und Verhaltensanalyse.

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