DVFA-Monatsfrage: Kapitalmarktausblick 2025

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Wie an jedem Jahresende beantworteten die DVFA Investment Professionals wieder Fragen nach der Entwicklung der wichtigsten Assetklassen im kommenden Jahr (Erhebungszeitraum 20.–27.11.) in der DVFA-Monatsfrage Dezember.

Gemäß der langfristigen Kapitalmarkterwartungen sollten Aktien auch 2025 relativ am besten abschneiden, ist ihr Urteil. „In unsicheren Zeiten sind Sachwerte erfahrungsgemäß vorteilhaft, daher sind auch die positiven Erwartungen für den Goldpreis wenig überraschend“, kommentiert Ingo Mainert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DVFA, die Ergebnisse. „Insgesamt aber sind die eher gedämpften Einschätzungen unserer Experten ein stimmungstechnisch gesunder Reflex auf zwei ungewöhnlich gute Kapitalmarktjahre“, fasst Mainert den 2025er Ausblick zusammen. Im Einzelnen zeichneten die Teilnehmer das folgende Bild:

Zinsen 10-jähriger Bundesanleihen 2025 mehrheitlich zwischen 1,75 und 2,5% gesehen
Bei den langfristigen Umlaufrenditen in Deutschland sehen die meisten Teilnehmer für 2025 keine große Bewegung bzw. nur einen geringen Anstieg: Jeweils rund ein Viertel der Antworten schätzt den „10-Jahres-Bund“ Ende des kommenden Jahres auf Werte zwischen 2,00 bis 2,25% oder 2,25% und 2,50%. Für mehr als jeden fünften Teilnehmer steigen die Umlaufrenditen sogar über 2,5%. Allerdings erwartet immerhin über ein Viertel der Teilnehmer, dass sie unter 2,00% fallen, ist also für Rentenpapiere positiv gestimmt.

Wo könnten die Umlaufrenditen 10-jähriger Bundesanleihen Ende 2025 stehen?

Für den DAX überwiegt der Optimismus nur leicht
Da der DAX erst vor Kurzem die Marke von 20.000 Punkten überstiegen hat, überwogen während der Umfrage im November für 2025 die DAX-Optimisten leicht: Mehr als 42% der Umfrageteilnehmer sehen den DAX bis Ende nächsten Jahres über 20.000 Punkten, allerdings nur 4% höher als 22.000 Punkte. Dagegen ist ein Drittel der Antworten mit unter 19.000 Punkten bis Ende 2025 zum DAX eher pessimistisch.

Welchen DAX halten Sie am Jahresende 2025 für wahrscheinlich?

„Trump-Dollar“ eher stärker als schwächer
Die zentrale Frage nach dem Dollar-/Euro-Wechselkurs bis zum Jahresende 2025 beantwortet eine klare Zweidrittel-Mehrheit von 66% der Befragten mit einer anhaltenden Dollarstärke: Entgegen manchen früheren Prognosen sehen sie einen Kurs von unter 1,05 Dollar je Euro am Ende des ersten Kalenderjahres der US-Präsidentschaft von Donald Trump. Und nur 11% rechnen im Gegenteil mit einer Abschwächung des Dollars auf mehr als 1,10 Dollar je Euro. Was das für die künftige Handelspolitik und Leistungsbilanz der USA sowie die Zinspolitik der Fed bedeutet, bleibt jedoch vorläufig eine ebenso spannende wie offene Frage.

Welchen Dollar-Euro-Wechselkurs halten Sie zum Jahresultimo 2025 für möglich?

In unsicheren Zeiten: Gold weiter gefragt
Mit 58% vertritt eine klare Mehrheit der DVFA Investment Professionals die Ansicht, dass sich der positive Trend des Goldpreises bis Ende 2025 fortsetzt: knapp ein Drittel der Umfrageteilnehmer (31%) sieht ihn in einer Spanne von 2.700 bis 2.900 Dollar je Feinunze und nur etwas weniger als ein Drittel (27%) sogar über 2.900 Dollar. Mit 28% sind Gold-Skeptiker in der Minderheit (Preis je Unze unter 2.600 Dollar).

Welchen Goldpreis halten Sie Ende nächsten Jahres für wahrscheinlich (in US-Dollar je Feinunze)?

Die relative Entwicklung der Assetklassen 2025 im Vergleich: Aktien klar vorn
Bei der Frage, welche traditionelle Vermögensklasse bis Ende 2025 wohl relativ am besten abschneiden wird, liegen Aktien mit 57% der Antworten mit Abstand in Führung. Dahinter folgen mit jeweils 13% Renten und Rohstoffe. In der Umfrage für 2024 vor einem Jahr kamen die Rentenpapiere mit 32% noch auf Platz zwei, recht knapp hinter den Aktien (damals 42%). Angesichts der positiven Urteile zum Goldpreis ist das verhältnismäßig schlechte Abschneiden der Rohstoffe insgesamt etwas erstaunlicher als das der Immobilien (9%) und Liquiditätsinstrumente (8%).

Welche traditionelle Vermögensklasse könnte 2025 relativ am besten abschneiden?

Die größten Unsicherheitsfaktoren 2025 sind geoökonomische
Auf die Frage nach den größten Unsicherheiten im kommenden Jahr waren bis zu drei Antworten möglich. Bezogen auf die Gesamtheit aller Antworten dominierten die Faktoren Geopolitik (34%), also vor allem gegenwärtige und künftige Konflikte, sowie konjunkturelle Risiken (25%). Erst deutlich dahinter rangierten eine mögliche Verschuldungskrise (15%), Inflation (13%) und eine drohende soziale Spaltung der Gesellschaft (8%). Extremwetterereignisse kamen mit 3% der Antworten auf den letzten Platz.

Bei der Formulierung der sechs vorgegebenen Antwortmöglichkeiten und der siebten Kategorie „Andere Unsicherheitsfaktoren“ (nur 2%) wurde unterstellt, dass sowohl sehr seltene Event Risiken („black swan“) als auch die mit der neuen amerikanischen Präsidentschaft verbundenen Unwägbarkeiten als Ingredienzien in allen genannten Unsicherheiten enthalten und damit gewissermaßen „endogen“ sind.

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Die beiden letzten Jahre verliefen für die Kapitalmarktteilnehmer besser als erwartet. Daher ist es vernünftig, jetzt erst einmal Atem zu holen und die Erwartungen für das nächste Jahr vorsichtig seitwärts zu richten“, resümiert Ingo Mainert den Kapitalmarktausblick 2025 der DVFA Investment Professionals, und er fügt hinzu: „Angesichts der bekannten historischen Renditen und der wohl langfristig günstigen Aussichten für Aktien sind die bisherigen, allenfalls zaghaften Verbesserungen in der Rentenpolitik umso bedauerlicher. Nun bleibt nur zu hoffen, dass die nächste Bundesregierung hier die „Rentenwende“ schafft! Die geht wohl nur mit mehr privatem Aktienkapital.“ Damit wiederholt Mainert eine bekannte DVFA-Position.

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